Fuengirola, vom Fischerdorf zur modernen Stadt

Die Stadt Fuengirola verfügt über knapp 83.000 Einwohner und ist eine der am dichtest besiedelten Städte der Costa del Sol und liegt an einem acht Kilometer langen Küstenstreifen. Der größte Teil von Fuengirola liegt weniger als fünf Meter über dem Meeresniveau, was während der Winterstürme immer wieder zu Überschwemmungen führt. Wie Estepona, so ist auch Fuengirola stark von europäischen Immigranten geprägt, denn etwa ein Drittel der festen Bewohner der Stadt kommt aus den nordischen Ländern und aus Großbritannien.
 
Fuengirola gehört zu jenen Städten Andalusiens in denen Tourismus zur Haupteinnahme wurde, da man in dieser Stadt nahezu jeden möglichen Quadratmeter mit touristischen Bauten bedeckte, wobei man jedoch, im Gegensatz zu Estepona, vor allem den Tourismus der Mittelklasse suchte, denn selbst die besten Hotels in Fuengirola verfügen nur über vier Sterne. Insgesamt findet man in der Stadt allerdings nahezu 9000 Zimmer in Hotels, Pensionen und anderen Unterkünften. Die Landwirtschaft ist in Fuengirola nahezu abwesend und selbst der Fischfang nimmt heute nur noch eine kleine Nebenrolle ein.

Der Hafen in Jönköping
Foto: Herbert Kårlin

Die Geschichte der Stadt Fuengirola
 
Fuengirola wurde vermutlich von den Phöniziern gegen das Jahr 900 vor Christus gegründet und ging bis zur Ankunft der Römer mit in das iberische Reich ein, da sich die dort lebenden Phönizier und die iberischen Stämme freundschaftlich verhielten. Nach dem zweiten Punischen Krieg, der 202 vor Christus endete, ging die damals Syalis genannte Stadt in das römische Reich über und wurde Teils des römischen Hispania.
 
Die Römer gaben Fuengirola dann den Namen Suel, der lateinischen Form des griechischen Syalis. Ausgrabungen können nachweisen dass sich Fuengirola um diese Zeit in eine Stadt verwandelte, denn Archäologen fanden hier die Thermen von Torreblanca, Anlagen für das Salzen von Fischen, einen römischen Friedhof und selbst eine Skulptur der römischen Liebesgöttin Venus.
 
Nach dem Untergang des römischen Reichs kamen erst die Wandalen nach Fuengirola, wenig später dann die Byzantiner, aber aus bisher unerklärten Gründen verließen beide Gruppen die Stadt wieder. Eine der Ursachen können die Erdbeben jener Epoche sein, aber auch Ausgrabungen konnten dies bisher nicht belegen. Als daher die Westgoten nach Fuengirola kamen, zerstörten sie lediglich die Reste der Stadt, ließen sich jedoch nicht in Fuengirola nieder.
 
Als arabische Stämme mit dem Namen Sohail nach Fuengirola kamen, gaben sie dem Ort, den sie wieder aufbauten und befestigten ebenfalls den Namen Sohail, nach dem Sternbild Cassiopeja, das man nur von der vom Castillo de Sohail aus sehen konnte, einer Festung, die die maurischen Eroberer errichtet hatten. Unter der arabischen Herrschaft siedelten sich mehrere bedeutende arabische Poeten in Fuengirola an, aber auch die Landwirtschaft gewann an Bedeutung, da man um Fuengirola sehr fruchtbare Erde fand und die Bewässerung kein Problem verursachte. Nach mehreren Bränden verließen jedoch immer mehr Bewohner Sohail und siedelten sich im Gebiet um Mijas an.
Fortsetzung folgt ...
 
Sehenswürdigkeiten in Fuengirola
 
Das Castillo de Sohail in Fuengirola
Das Castillo de Sohail in Fuengirola entstand zur arabischen Zeit und wurde als Alcazaba errichtet, wobei diese Festung teilweise aus den Resten der vorhergehenden römischen Verteidigungsanlage besteht die an der gleichen Stelle stand. Das Castillo de Sohail steht auf einem kleinen Hügel der die Mündung des Flusses Fuengirola dominiert. Beim Besuch der arabischen Festung kann man heute insbesondere jene Teile entdecken die unter dem Califat von Abderramán III. entstand, der den Bau der Festung im Jahr 956 beauftragte. In der Umgebung des Castillo de Sohail entdeckte man auch Fundstücke aus der Zeit der Phönizier, sowie Gegenstände aus der römischen Zeit und Teile der Finca Acevedo.
 
Das Museo de Fuengirola
Das Museo de Fuengirola ist das einzige Museum der Stadt und wurde erst im Jahr 2003 eingeweiht. Das Museo de Fuengirola fand seinen Platz im alten Gebäude des Veterinario Oficial das man am Plaza de España findet. Neben wechselnden Ausstellungen findet man im Museum von Fuengirola insbesondere Fundstücke des römischen Cerro de Suel, des Castillo de Sohail und der Finca del Secretario, die die historische Entwicklung von Fuengirola zeigen und daher bei einem Besuch der Stadt nicht vernachlässigt werden sollte.
 
Die Termas Romanas de Torreblanca del Sol in Fuengirola
Die Termas Romanas de Torreblanca de Sol nahe der Stadt Fuengirola wurden erst in den 80er Jahren weitgehend ausgegraben und wurden voraussichtlich im 2. Jahrhundert erbaut, wobei man in den Ruinen Teile des römischen Bades noch deutlich erkennen kann. Die Termas Romanas waren direkt mit einer römischen Villa verbunden in der man eine Fischsalzerei nachweisen konnte die auf jeden Fall im 3. und im 4. Jahrhundert aktiv war. Gegen Ende der römischen Epoche wurden die Termas Romanas de Torreblanca del Sol auch als Nekropolis benutzt.
 
Der Torre Blanca in Fuengirola
Der Torre Blanca in Fuengirola wird oft auch als Torre reducto de Vela Blanca bezeichnet und war ursprünglich einer der Wachtürme entlang der Mittelmeerküste. Der Originalturm wurde jedoch im Jahr 1960 vollkommen zerstört, da man an dieser Stelle eine Straße bauen wollte. Einige Jahre später wurde dann in nächster Nähe der ursprünglichen Stelle ein neuer, kleinerer Torre Blanca erbaut, der jedoch nur noch an den früheren Wachturm erinnern soll. Ab den 60er Jahren wurde das gesamte Gebiet um den ursprünglichen Turm mit Wohnhäusern bebaut und dieses Gebiet erhielt den Namen Torre Blanca.
 
Die Iglesia de Nuestra Señora del Rosario in Fuengirola
Die Iglesia de Nuestra Señora del Rosario liegt am Plaza de la Constitución in Fuengirola und ist die bedeutendste Kirche der Stadt. In dieser Kirche werden alle bedeutenden Messen Fuengirolas gehalten, wobei die ältesten Teile der ursprünglich Kirche im 15. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut wurde, jedoch bei einem Brand im Jahr 1936 nahezu vollständig abbrannte, so dass nur noch einige Teile dieser Kirche enthalten sind. Der barocke Eingang bietet zwar den Eindruck dass die Iglesia de Nuestra Señora del Rosario sehr alt ist, auch wenn sie ihren heutigen Stil erst gegen 1940 erhielt.
 
Der Bioparc in Fuengirola
Der Bioparc in Fuengirola wurde im Jahr 1978 eingeweiht und verfügt über zwei Hektar Land auf dem man rund 1300 Tiere entdecken kann, insbesondere Arten aus Asien, Afrika und Indonesien die in Andalusien akklimatisiert werden können und im Bioparc auf möglichst natürliche Weise leben können. Zu Beginn wurde die Anlage als Zoo bezeichnet, wurde dann jedoch nach Umbauten im Jahr 1999 zu einem Biopark. Um seiner Aufgabe optimal nachkommen zu können, arbeitet der Bioparc de Fuengirola mit zahlreichen zoologischen Gärten und Aquarien Europas eng zusammen.
 
Der Parque Yacimiento Romano in Fuengirola
Die archäologische Fundstätte Parque Yacimiento Romano in Fuengirola, auch als Finca del Secretario bekannt, wurde in der Zeit zwischen 1970 und 1988 entdeckt, der erste Teil durch landwirtschaftliche Arbeiten, die späteren Teile auf Grund von öffentlichen Arbeiten und dem Bau der Eisenbahnlinie zwischen Fuengirola und Málaga. Die gesamte Fundstätte umfasst etwa einen halben Hektar, wobei man hier, mitten in Fuengirola, neben römischen Bädern, auch eine Anlage zum Einsalzen von Fischen und die Einrichtung zur Herstellung von Amphoren entdecken kann. Neben der beeindruckenden Fundstätte, findet hier der Besucher auch ein kleines Informationszentrum das die gesamte Anlage erklärt.
 
Das Monumento a los Reyes Católicos in Fuengirola
Auf dem Plaza del antiguo Ayuntamiento in Figuerola kann man eine überdimensionale Skulptur entdecken, die als Monumento a los Reyes Católicos bekannt ist und Königin Isabel I. und König Fernando II. von Aragón darstellt, also die Hoheiten die als die Befreier Fuengirolas von der arabischen Herrschaft bekannt sind und hierbei das Castillo de Sohail eingenommen haben. Auch wenn Isabel I. und Fernando II. als die Befreier Spaniens gelten da unter der Regierung der beiden am 2. Januar 1492 der letzte Emir von Granada die Stadt den Reyes Católicas übergab, so erstreckte sich der Kampf um das Reich Granada auf nahezu ein Jahr.
 
Der Parque de la Fantasía in Fuengirola
Seit 2015 gibt es in der andalusischen Stadt Fuengirola eine Parkanlage besonderer Art, nämlich den Parque de la Fantasía. Genau genommen handelt es sich beim Parque de la Fantasía um einen Spielplatz für Kinder, der einerseits die Fantasie anregen soll, zum anderen aber die Kinder auch mit zahlreichen Märchenfiguren Spaniens vertraut macht und daher für die gesamte Familie geeignet ist. Aber natürlich findet man im Parque de la Fantasía in Finguerola auch alle in Spielplätzen üblichen Attraktionen und Parkbänke an schattigen Stellen. Für Familien mit kleineren Kindern ist der Besuch dieses Parks geradezu ein Muss.
 
Der Paseo de los Murales in Fuengirola
Wer sich für moderne Wandmalereien interessiert, solle Fuengirola mit großer Aufmerksamkeit durchstreifen, möglichst mit der Broschüre Arte urbano, die man im Fremdenverkehrsamt kostenlos erhalten kann. Verteilt über die ganze Stadt findet man an freistehenden Hausfassaden über 20 monumentale Wandmalereien spanischer und internationaler Künstler, die alle ein bestimmtes Thema haben. Fuengirola hat mit dieser Aktion, dem sogenannten Paseo de los Murales einen neuen Schritt in die moderne Stadtkunst genommen.
 
Der Fuente de Los Peces in Fuengirola
Neben der Skulptur El Jabegote, eine Skulptur die den Fischern Fuengirolas gewidmet ist, schuf der spanische Bildhauer Andrés López Yebra in Fuengirola auch den Brunnen Fuente de los Peces (Fischbrunnen), den der Künstler im Jahr 1973 schuf. Dieser in grün gehaltene Brunnen gilt als eines der symbolträchtigsten Werke am Paseo Maritímo, denn das jadegrüne Kunstwerk verfügt über mehrere Fischskulpturen in sehr unterschiedlicher Pose, wobei einige unter ihnen Wasser in die drei symbolischen Seerosen speien.
 
Die Apartamentos Ópera in Fuengirola
Das Gebäude mit den Apartamentos Ópera in Fuengirola gilt als das bedeutendste Bauwerk des Movimiento Moderno (Moderne Bewegung) der spanischen Architektur und wurde 1962 vom Architekten Andrés Escassi erbaut. Der Promotor Otto Piwko hatte das Gebäude zu Beginn des touristischen Aufschwungs der Costa de Sol erbauen lassen, so dass alle Apartments auch einen Blick auf das Meer hatten. Auch wenn die Apartamentos Ópera nicht jeden Besucher der Stadt begeistern, so wird kein Architekt an diesem Gebäude, das unter Schutz steht, einfach vorbeigehen können.
 
Der Paseo Maritimo in Fuengirola
Beim Paseo Maritimo in Fuengirola handelt es sich um eine rund sieben Kilometer lange Strandpromenade der jeder Besucher der Stadt mindestens einmal entlang streift, allerdings nicht nur einen Blick auf das Meer zu werfen, sondern auch um unter den unterschiedlichsten Chiringuitos (Restaurants) zu wählen in denen alles zwischen andalusischen, gegrillten Sardinen, japanischen Sushis bis zum amerikanischen BBQ zu finden ist. Wer sich mehr für Sehenswürdigkeiten interessiert, findet hier auch zahlreiche Monumente und Statuen, unter anderem das Monumento a la Peseta, das an die ehemalige Währung Spaniens erinnert.
 
Fortsetzung folgt ...
 
Gastronomische Spezialitäten in Fuengirola
 
Der relativ hohe Anteil an Bewohnern aus anderen europäischen Ländern führte in Fuengirola dazu dass die typisch lokale Küche der Stadt einer etwas mehr moderaten, europäischen, andalusischen Küche Platz machen musste. Man wird in Fuengirola daher vor allem die Küche Málagas finden, aber auch jene der Provinz Málaga, neben den üblichen andalusischen Gerichten. Eine Ausnahme sind indes die tortas de Fuengirola, ein Schmalzgebäck das noch heute nach einem traditionellen Rezept der Stadt hergestellt wird. Sehr interessant ist in Fuengirola indes die Ruta de la Tapa Erótica, die im Jahr 2024 zum 14. Mal veranstaltet wird und an der rund 50 Restaurants und Bars der Stadt teilnehmen und ein Getränk mit tapas zu einem sehr günstigen Preis anbieten und den Reichtum an Tapas in Fuengirola hervorheben.
 
Kunsthandwerk und traditionelles Handwerk in Fuengirola
 
In Fuengirola ist noch heute das Kunsthandwerk weit verbreitet, so dass Liebhaber dieser Arbeiten dort auf jeden Fall fündig werden. Sehr bekannt sind in der Stadt noch die Kunstschmiede, die nicht nur exklusive Treppengeländer, künstlerische Fenstergitter und ähnliches mehr schaffen, sondern auch Kerzenhalter, Aushängeschilder und kleinere Kunstgegenstände herstellen. Aber auch die Goldschmiedekunst, Töpfereien, die künstlerische Lederverarbeitung und die individuelle, künstlerische Herstellung von Schmuck jeder Art ist in Fuengirola noch problemlos zu finden. Um das nahezu gesamte Kunsthandwerk Fuengirolas zu entdecken, kann man im Sommer an der Strandpromenade (Paseo Maritimo) 20 Stände finden an denen man das lokale Kunsthandwerk entdecken kann.
 
Wir arbeiten permanent an diesen Seiten und werden bei Fuengirola die Fortsetzung der Geschichte veröffentlichen, aber auch alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten, die wichtigsten Feste und die lokale Gastronomie hinzufügen, aber auch Ausflugsmöglichkeiten in andere Städte, die jeweils in den gleichen Provinzen liegen.