Torremolinos, das Nachtlebens und der Liberalismus
Die andalusische Stadt Torremolinos liegt in der Provinz Málaga und verfügt gegenwärtig über rund 68.000 Einwohner und zieht gegenwärtig mehr Touristen an als jede andere Stadt an der Costa del Sol. Dies konnte man sich allerdings zu Beginn der 50er Jahre kaum vorstellen, denn um diese Zeit war Torremolinos noch ein kleines Fischerdorf das verträumt an der Küste Costa de Sol lag. In den 60er Jahren entdeckten dann Künstler, Intellektuelle und Hippies den Ort, und schon bald darauf kam auch der Jet-Set und reiche Touristen nach Torremolinos, die den Fischerort dann sehr schnell in eine moderne Kleinstadt verwandelten.
Diese Gruppe an Personen prägte Torremolinos sowohl während der 60er, als auch während der 70er Jahre und schuf den kulturellen Weg der Stadt, da mit den neuen Bewohnern und Besuchern der Stadt auch die entsprechende Kultur und der Liberalismus nach Torremolinos kamen, was noch heute sehr deutlich ist, da es keinen Ort in Andalusien gibt, in dem sich Randgruppen der Gesellschaft so wohl fühlen wie in Torremolinos, mit einem Nachtleben, das gewissermaßen unvergleichlich ist. Der hohe Anteil an jüdischen Familien führte in Torremolinos auch dazu dass es hier mehr Kosher-Restaurants gibt als in anderen Städten Andalusiens, und dass selbst ein entsprechendes Hotel existiert.
Die Offenheit des Fischerdorfes Torremolinos sollte bereits nach wenigen Jahren dazu führen dass hier, insbesondere ausländische Investoren, Hotels an der Küste bauten, einen Nacktbadestrand anlegten und statt auf Kultur vor allem auf Unterhaltung und Nachtleben setzten. Heute ist Torremolinos nicht nur die Stadt Andalusiens die mehr Touristen anzieht als jede andere Stadt Andalusiens, sondern hier findet man auch mehr Unterkünfte als in anderen Städten, denn selbst Sevilla kann in diesem Punkt nicht mit Torremolinos konkurrieren. In Torremolinos findet man mittlerweile auch eine der größten britischen Kolonien Spaniens, neben Gebieten die von Deutschen oder von Schweden dominiert werden.
Die Geschichte der Stadt Torremolinos
Auch wenn immer noch einige Geschichtswissenschaftler versichern dass sie Steine in der Umgebung von Torremolinos fanden die beweisen dass die Stadt bereits vor 150.000 Jahren bewohnt war, können archäologische Funde mehreren Höhlen nur Fundstücke vorweisen die aus der Jungsteinzeit kommen, wobei die ältesten dieser Funde möglicherweise auch bis zu 5000 vor Christus zurückreichen. Die ersten Bewohner, vermutlich eine Gruppe aus Mesopotamien, lebten in Torremolinos vermutlich unter freiem Himmel oder in Höhlen und versorgten sich mit Hilfe der Jagd und als Sammler von Wurzeln und Pflanzen.
Zahlreiche Funde wie bearbeitete Knochen, Keramikteile, einfache Werkzeuge und gewebte Stoffe belegen dass Torremolinos auch in den folgenden Epochen dauerhaft bewohnt war, wobei auch nachgewiesen werden kann dass diese Völker auch Haustiere, zum Beispiel Schweine, hielten. Andere Funde belegen auch dass in diesen Epochen bereits Schmuck aus Knochen und Muscheln hergestellt wurde, auch wenn unbekannt ist ob nur Frauen Schmuck trugen oder auch Männer.
Nach dem griechischen Wissenschaftler Claudius Ptolemäus wurde sehr nahe des heutigen Zentrums Torremolinos die Stadt Saduce gegründet, auch wenn aus dieser Epoche keine Funde gemacht wurden. Mit Sicherheit kann dann jedoch die Anwesenheit der Römer nachgewiesen werden, da man Ruinen der ehemaligen römischen Thermen ausgraben konnte, aber auch aus den Schriften von Plinius dem Älteren und Pomponio Medo geht deutlich hervor dass während des römischen Reiches Torremolinos von großer Bedeutung war.
Die moderne Stadt Torremolinos wurde auf mehreren Höhlen gebaut, die alle bis zur Zeit der Römer zurückreichen, also vor rund 2000 Jahren gegraben wurden und mit sehr vielen Legenden und mysteriösen Sagen verbunden sind. Die letzten Funde wurden bisher in den 90er Jahren gemacht, als man bei Bauarbeiten eine Nekropolis mit 23 Gräbern fand. Auch diese Nekropolis entstand bereits vor rund 2000 Jahren.
Fortsetzung folgt ...
Sehenswürdigkeiten in Torremolinos
Der Torre Pimentel in Torremolinos
Der Torre Pimentel, der ursprünglich den Namen Torre de los Molinos trug, wurde gegen das Jahr 1300 als Ehrenbezeichnung eines Militärs errichtet der den katholischen Königen während der Reconquista bei der Eroberung Málagas half, wobei der Turm Pimentel hierbei allerdings Teil der gesamten Verteidigungsanlage Torremolinos ausmachte, allerdings nur ein Turm unter mehreren war. Der Turm spielte dann bis zum 15. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der Stadt, wobei sich um den Torre Pimentel in dieser Zeit auch die Müller der Stadt niederließen.
Das Casa de los Navajas in Torremolinos
Beim Casa de los Navajas handelt es sich um den bedeutendsten Palast der Stadt Torremolinos. Dieser Palast wurde im Jahr 1925 erbaut, also zur gleichen Zeiit als auch andere Paläste in Torremolinos das Licht sahen, zum Beispiel der Parador de Montemar oder das Castillo del Inglés, als reiche Spanier Torremolinos für einen Sommersitz wählten. Die Bewohner des Palastes, die Familie Lugue-Navajas, war durch die Zuckerindustrie reich geworden und wollte diesen Reichtum auch an Hand des Casa de los Navajas ausdrücken. Heute werden hier verschiedene Ereignisse, angefangen von noblen Hochzeiten, bis zu Konzerten veranstaltet.
Das Museo del Tatuaje El Templo in Torremolinos
Das Museo del Tatuaje El Templ ist das erste Tattoomuseum Spaniens und wurde von den beiden Tattookünstlern Lucas und Linda in Torremolinos geschaffen, und dies im eigenen Tattoostudio. Das im Jahr 2001 gegründete Museum steht mit nahezu allen Tattoomuseen weltweit zusammen und erzählt die gesamt Geschichte des Berufes, der benutzten Werkzeuge und die Entwicklung der Tattoos. Die meisten Informationen die man im Museo del Tatuaje finden kann, sind auch über die Website des Studios zu finden, auch wenn es einen großen Unterschied zwischen der Realität und der optischen Darstellung besteht.
Der Torre Molinos in Torremolinos
Der Torre Molinos in Torremolinos wurde gegen das Jahr 1300 von der arabischen Gruppe der Nasriden erbaut um die Wachtürme entlang des Mittelmeers auszubauen, insbesondere um das Reich Granadas vor Angriffen zu schützen. Aus diesem Grund war der Turm auch als Verteidigungsturm erbaut, der eine Höhe von zwölf Meter hatte und aus zwei Etagen und einer Terrasse bestand, so dass man von der Terrasse aus auch Waffen einsetzen konnte, jedoch mit anderen Türmen auch mit Feuer und Rauch kommunizieren konnten. Wie die meisten dieser Türme entlang der Küste, so kann man den Innenraum nicht besuchen.
Das Centro Cultural Pablo Ruiz Picasso in Torremolinos
Das Centro Cultural Pablo Ruiz Picasso in Torremolinos befindet sich in einem Gebäude das unter dem Namen Antiguo Colegio de Huérfanos Ferroviarios bekannt ist und im Jahr 1935 von Francisco Alonso Martos erbaut wurde. Heute ist das Centro Cultural Pablo Ruiz Picasso das bedeutendste Kulturzentrum Torremolinos in dem jede Art von Aktivität geboten wird, angefangen von Theateraufführungen über musikalische Veranstaltungen bis zu Ausstellungen unterschiedlicher Art. Das Gebäude ist von einem angehobenen Garten umgeben, der einen herrlichen Blick über die Küste des Mittelmeers zulässt.
Fortsetzung folgt ...
Gastronomische Spezialitäten in Torremolinos
Da Torremolinos die vermutlich liberalste Stadt der Costa de Sol ist und zudem ein sehr internationales Publikum empfängt, und dies bereits seit den 60er Jahren, sollte man nicht erwarten in Torremolinos eine lokale, traditionelle Küche zu finden. Auch Restaurants mit den typischen Gerichten Málagas und die rein andalusische Küche gehören zu den Raritäten der Stadt, sind jedoch, zumindest noch, zu finden. Die zahlreichen Restaurants in Torremolinos bieten indes Gerichte aus allen Ländern, angefangen von Schnellrestaurants bis zu Gourmetrestaurants der oberen Klasse. Gesamt gesehen ist es daher in Torremolinos einfacher eine Pizzeria zu finden als ein Restaurant mit guter andalusischer Küche, von internationalen und andalusischen Tapas natürlich abgesehen.
Wir arbeiten permanent an diesen Seiten und werden bei Torremolinos die Fortsetzung der Geschichte veröffentlichen, aber auch alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten, die wichtigsten Feste und die lokale Gastronomie hinzufügen, aber auch Ausflugsmöglichkeiten in andere Städte, die jeweils in den gleichen Provinzen liegen.