Úbeda, die Stadt der vielen Hügel

Die Stadt Úbeda ist, wie die Nachbarstadt Baeza, in der Liste der Weltkulturerbe der UNESCO zu finden, da es auch in Úbeda gelang eine sehr große Menge an Gebäuden der Renaissance im Zentrum der Stadt zu erhalten. Gerade diese Gebäude Úbedas sind auch dafür verantwortlich dass die Stadt, die gegenwärtig über rund 35.000 Einwohner verfügt, immer mehr Touristen anzieht, obwohl es hier keine Luxushotels gibt. Neben den touristischen Einrichtungen sind vor allem die Landwirtschaft und die Administration die wichtigsten Arbeitgeber Úbedas. Wie in der gesamten Provinz Jaén, so besteht die Landwirtschaft auch hier überwiegend aus dem Anbau von Oliven.
 
Der Legende nach wurde die Stadt Úbeda von Tubal, einem Nachkommen Noahs gegründet und der Name der Stadt wird vom mythischen Fluss Ibiut abgeleitet. In der Tat können Archäologen jedoch de Bewohner Úbedas nur bis zur Kupferzeit zurückverfolgen, die Umgebung der Stadt also erstmals vor etwa 6000 Jahren besiedelt wurde, was dennoch dazu führt dass Úbeda als die älteste Stadt Westeuropas bezeichnet werden kann, auch wenn sie erst zur Zeit der Mauren eine Größe erreichte die auch den Titel Stadt zulässt. Auf Grund seiner hüügeligen Umgebung bezeichnet man Úbeda auch als die Stadt der Hügel, die heute nahezu alle mit Olivenbäumen bepflanzt sind.

Úbeda, die Stadt der vielen Hügel
Foto: Herbert Kårlin

Die Geschichte der Stadt Úbeda
 
Der Legende nach wurde Úbeda von Túbal, einem Nachfolger Noahs, gegründet und erhielt bereits zu dieser Zeit den Namen Ibiut, aus dem dann der Name Úbeda wurde. Nach archäologischen Funden wurde Úbeda jedoch erst zur Kupferzeit besiedelt und ist daher kaum älter als 6000 Jahre. Nach einer Zeitbewertung durch das Carbon-14-Methode handelt es sich bei Úbeda dennoch als die älteste Stadt in Westeuropa, wobei das Zentrum der Stadt bereits zur Kupferzeit am Cerro de Alcázar lag.
 
Ausgrabungen in Úbeda können belegen dass das Zentrum der Stadt, angefangen von der Kupferzeit, über die Westgoten, bis zur Epoche der Römer immer an der gleichen Stelle lag und lediglich der Name der Stadt wechselte. Während die Iberer bei Übeda von Iltiraka sprachen, wurde es unter den Römern zu Betula. Mit dem Ende des römischen Reiches sollte sich jedoch die Geschichte Úbedas ändern, da die Goten und die Wandalen das gesamte Gebiet um Úbeda vollkommen zerstörten, auch wenn der Grund hierfür bis heute unbekannt ist.
 
Mit der Ankunft der arabischen Invasoren ab dem Jahr 711 konnte Úbeda dann jedoch wieder aus den Ruinen auferstehen, insbesondere ab Beginn des 9. Jahrhunderts unter Abderramán II., der Úbeda auch den Namen Ubbada verlieh. Um diese Epoche wurde auch die Stadtmauer wieder aufgebaut um die Stadt gegen die Überfälle der Mozaraber verteidigen zu können, die vor allem in Baeza, der Nachbarstadt, lebten. Da Úbeda während dieser Epoche eine der wichtigsten Städte Andalusiens für Handel und Kunsthandwerk war, musste sie jedoch nicht nur gegen die Mozaraber verteidigt werden, sondern auch gegen andere arabische Völker, die am Reichtum Úbedas interessiert waren. Aus diesem Grund entwickelte sich Úbeda auch zu einer der am besten befestigten Stadt des arabischen Reiches auf spanischem Raum.
 
Bereits ab 1091 begannen sich dann die Kämpfe um Úbeda zu häufen, denn sowohl arabische Königreiche interessierten sich füür Úbeda, wie auch die katholischen Könige, was insbesondere mit dem Reichtum der Stadt zusammenhing. Alfonso VII de León gelang es dann Úbeda im Jahr 1137 einzunehmen und die Nachbarstädte nur zehn Jahre später, allerdings nur für zehn Jahre, denn bereits 1157 konnten die Almohaden Úbeda zurückerobern. Auf Grund der permanenten Kämpfe verlor Úbeda seine wirtschaftliche Bedeutung und erlitt auch zahlreiche Schäden, die nicht behoben werden konnten. Erst im Jahr 1233 gelang es dem katholischen König Fernando III de Castilla Úbeda endgültig zu besiegen und die Stadt wurde damit endgültig Teil des spanischen Königreichs.
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Sehenswürdigkeiten in Úbeda
 
Der Alcázar de Úbeda
Der Alcázar de Úbeda, auch als Reales Alcázares bezeichnet, wurde im Jahr 852 unter der arabischen Besetzung Andalusiens erbaut, an der gleichen Stelle an der bereits die Iberer eine Festung hatten die unter den Römern zu einem Castillo (Festung, Burg) ausgebaut wurde. Die Mauren bauten diese Festung zu einem Alcazar aus, also einer kleinen Stadt innerhalb der mit Mauern umgebenen Stadt Úbeda. Da die Alcázaba zwischen 1502 und 1507 nahezu vollständig zerstört wurde, kann man heute nur noch Reste des Bauwerks finden, die jedoch noch deutlich macht wie groß die Alcázaba war und wie bedeutend sie für die Stadt Úbeda war.
 
Die muralla de Úbeda
Wann die muralla de Úbeda, die Stadtmauer von Úbeda, erbaut wurde,ist bisher unbekannt, auch wenn man davon ausgeht dass sie vermutlich zu Beginn des 11. Jahrhunderts unter der Herrschaft der Mauren geschaffen wurde um die Stadt gegen jede Art von Angriffen zu schützen. Nach der Eroberung der Stadt durch die katholischen Könige hatte die muralla de Úbeda seine ursprüngliche Bedeutung verloren, bekam jedoch über mehrere Jahrhunderte hinweg eine neue Bedeutung, denn sie konnte vom Zoll benutzt werden, erst dafür dass Händler auch ihre Zölle bezahlten, später aber auch um Úbeda von Krankheiten wie der Pest zu schützen. Erst 1821 wurde die muralla dann sich selbst überlassen und sehr viele Steine dienten zum Bau von Häusern. Dennoch ist noch heute die muralla de Úbeda eine der beeindrückendsten Stadtmauern Andalusiens.
 
Die Sacra Capilla del Salvador in Úbeda
Die Sacra Capilla del Salvador wurde von Andrés de Vandelvira als privater Renaissancetempel im 16. Jahrhundert erbaut und war ein Annexe des Palacio de Úbeda. Auch wenn die Sacra Capilla del Salvador während des spanischen Bürgerkrieges weitgehend geplündert wurde, so blieb der vergoldete Altar erhalten und die Intarsiengestaltung des Bodens des Mausoleums. Die Sacra Capilla del Salvador in Úbeda gilt als das bedeutendste und repräsentativste Gebäude der Stadt. Die Kapelle wurde im Jahr 2003 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.
 
Die Iglesia del Salvador in Úbeda
Die Iglesia del Salvador in Úbeda, auch als Sacra Capilla del Salvador del Mundo bekannt, wurde im Jahr 1536 im Rahen eines bedeutenden Bauprogramms errichtet und sollte den Wohlstand und den Reichtum des persönlichen Sekretärs des Königs Carlos V. ausdrücken. Die Iglesia del Salvador war zu jener Zeit das bedeutendste private, religiöse Bauwerk das im Stil der Renaissance erbaut wurde. Heute gilt diese Kirche als bedeutendes Symbol der Stadt Úbeda und gehört, wie andere Bauwerke der Renaissance Úbedas, zum Weltkulturerbe der UNESCO. Bei der Iglesia del Salvador handelt es sich, im Gegensatz zu anderen Kirchen der Stadt, um eine Grabkirche, trotz des imposanten Aussehens.
 
Der Palacio Vázquez de Molina in Úbeda
Der Palacio Vázquez de Molina in Úbeda, auch als Palacio de las Cadenas bekannt, der seit 1850 das Rathaus der Stadt beherbergt, wurde im 16. Jahrhundert im Renaissancestil erbaut. Der Palacio de Vázquez de Molina gehört zu den Bauten die als Weltkulturerbe der UNESCO eingestuft wurden und wurde für den Sekretär des Königs Felipe II. von Spanien erbaut, der zu jener Zeit mehrere Grundstücke in Úbeda kaufte, unter anderem auch das Gefängnis um dieses abzureißen und dort einen Innenhof zu errichten. Im Untergeschoss des Gebäudes findet man heute auch das Centro de Interpretación del Renacimiento.
 
Das Museo Arqueológico de Úbeda
Das Museo Arqueológico in Úbeda wurde im Jahr 1972 als Zweigstelle des Museo de Jaén gegründet und war vor allem der Erziehung gewidmet, da man dort archäologische Funde aus der Provinz Jaén ausstellte um Schülern die Vergangenheit der Provinz an Hand von historischen Fundstücken näher zu bringen. Mittlerweile hat sich das Museo Arqueológico in ein größeres Museum verwandelt, ohne jedoch das Ausbildungsziel zu vernachlässigen. Das Gebäude in dem sich das Museum befindet, wurde bereits im 14. und 15. Jahrhundert im Mudéjar-Stil erbaut und hat sich insbesondere auf die iberische Zeit spezialisiert.
 
Der Palacio de Vázques de Molina in Úbeda
Beim Palacio de Vázques de Molina, der auch als Palacio de las Cadenas bezeichnet wird, handelt es sich um einen der Renaissancepaläste die als Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen wurden. Der Palast wurde zwischen 1546 und 1565 für den Staatssekretär des Königs Felipe II. erbaut und wird seit 1850 als Rathaus der Stadt benutzt. Der Architekt Andrés de Vandelvira errichtete den Palast im Stil einer römischen Villa, der er jedoch den Renaissancestil verlieh. Herausragend ist daher der Innenhof mit einem zentralen Springbrunnen, aber auch das weiße Marmor, das für die Gestaltung des Patio verwendet wurde, wie auch die polychromen Darstellung der Florentiner Renaissance.
 
Fortsetzung folgt ...
 
Gastronomische Spezialitäten in Úbeda
 
Die Küche der andalusischen Stadt Úbeda ist in erster Linie eine Mittelmeerküche, die jedoch, zu einem gewissen Teil, auch von der Küche der Mancha beeinflusst ist. Dies erklärt auch dass man in Úbeda nicht nur die üblichen andalusischen Gerichte findet, sondern auch Gerichte die man nur in Úbeda, und der näheren Umgebung der Stadt, genießen kann. Die lokale Küche in Übeda setzt sich insbesondere aus Gemüse und Wild zusammen, also Zutaten die man problemlos in der näheren Umgebung der Stadt finden kann. Zu den bedeutendsten Gerichten Úbedas gehören die potaje de habas con berenjenas (Bohnensuppe mit Auberginen), die potaje de garbanzos con acelgas (Suppe mit Kichererbsen und Mangold), die perdiz en escabeche (mariniertes Rebhuhn), die andrajos con liebre (Kanincheneintopf), die ajilimoje Pipirrana (Kartoffelsalat mit Paprika) und die empanadillas de la vigila (gefüllte Teigtaschen). Zu den lokalen Nachspeisen gehören in Übeda die tortas de aceite con matalauva (dünner Olivenölkuchen mit Anis), die borrachuelos (Nachspeise auf Weinbasis), die ochíos (Brot mit Paprikapulver), hornazos (Eierschnecke) und die gachas dulces con tostones (Nachspeise mit Zimt und Honig).
 
Wir arbeiten permanent an diesen Seiten und werden bei Úbeda die Fortsetzung der Geschichte veröffentlichen, aber auch alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten, die wichtigsten Feste und die lokale Gastronomie hinzufügen, aber auch Ausflugsmöglichkeiten in andere Städte, die jeweils in den gleichen Provinzen liegen.