Gastronomische Spezialitäten in Almería

Almería konnte im Laufe der Geschichte eine sehr eigene Küche entwickeln, die insbesondere auf lokale Produkte basiert, was natürlich eine sehr große Auswahl an Fischgerichten und Gemüsegerichten einschließt, wobei Fisch, wie auch Fleisch und Meeresfrüchte, in der Regel a la plancha, also bei hoher Temperatur gebraten wird, in der Regel auf einer Metallplatte.
 
Sehr üblich sind in Almería auch die pucheros, also Eintopfgerichte die ursprünglich mit Mehl eingedickt wurden und in Almería meist mit lokales Gemüse zubereitet werden. Genau genommen handelt es sich in der Stadt Almería um eine Variante des Gerichts puchero andaluz tradicional (traditioneller andalusischer Eintopf), da man in der Region Almería auch die pucheros montañeses (Gebirgs-Eintropf) und die pucheros campesinos (läändlicher Eintopf) kennt. Bei einem puchero handelt es sich um die andalusische Hausmannskost der kalten Epoche des Jahres.

Oliven als Tapas
Foto: Herbert Kårlin

Auch wenn die Hauptgerichte in den Restaurants Almerías weitgehend der allgemeinen Küche Andalusiens entsprechen, so sollte man einerseits bedenken dass jedes Gebiet, teilweise jeder Stadt Andalusiens, ihre Gerichte auf andere Weise, mit anderen Zutaten und mit anderen Gewürzen zubereiten. Wer das typische Essen der Stadt sucht, sollte in Almería jedoch nach der Caldo Quemao ("gebrannte" Brühe), dem Ajo Colorao (Fisch-Kartoffel-Eintopf), den Migas de Almería (Eintopf auf Mehlbasis) und den Gurullos con Conejo (Reisnudeln mit Kaninchen) suchen, da man diese vier Gerichte ausschließlich in Almería und seiner nahen Umgebung genießen kann.
 
Wer nicht zu viel essen will, kann in Almería auch zu tapas (Häppchen) und zu raciones (Portionen) greifen, wobei man bei tapas natürlich mehrere tapas wählen muss und die Menge dem aktuellen Hunger anpassen kann. Heute werden sowohl tapas, als auch raciones, auch in Restaurants angeboten, was jedoch eine moderne Entwicklung ist, denn ursprünglich gab es tapas in Kneipen und Bars zu Getränken und die größeren raciones wurden in Restaurants angeboten. Eine Besonderheit in Almería sind die chérigans, auch chérigans de Almería genannt, eine Art tapas die aus geröstetem Brot mit Belag besteht, wobei man an Stelle von Butter Allioli als Unterlage wählt. Chérigans gelten als bedeutende Spezialität Almerías.
 
Almería bietet jedoch auch Nachspeisen die man kaum in anderen Gegenden Andalusiens finden kann, unter anderem die Fastenspeise pavaviejo, die aus Mehl, Eiern, Milch und Zimt bestehen, die milhojas alpujarreña (Mille-feuille mit Nougat), die media lunas ("Halbmonde", unterschiedliches Aussehen) und auch das dort hergestellte pan de aceite (Olivenölgebäck), nur um von den klassischen Nachspeisen und Süßspeisen Almerías zu sprechen.
 
In Almería wurde auch die Tradition erhalten nach der Kneipen und Bars zu jedem Getränk eine tapa reichen, wobei man in der Regel unter verschiedenen tapas wählen kann, also bei drei Gläsern Bier auch drei verschiedene tapas erhält. Diese tapas werden in Almería meist als tapeos bezeichnet, wobei man unter tapeo jedoch ein kleines Bier mit einer tapa versteht. Um von dieser Tradition profitieren zu können, sollte man allerdings die touristischen Gebiete etwas verlassen.
 
In Spanien wird nahezu viermal so viel Bier getrunken wie Wein, wobei man in Spanien zudem eine Rekordmenge an Bier trinkt. Problematisch ist indes Bier in einer Kneipe, oder auch in einem Restaurant, zu bestellen, da sich die Ausdrücke, je nach Region, unterscheiden und man selbst in Andalusien auf jeden Fall zwischen acht verschiedenen Ausdrücken unterscheiden sollte. Das corto entspricht 150 ml, die caña 200 ml, die tubo 330 ml, das doble 400 ml, eine jarra, auch maceta genannt, 500 ml. Bei Flaschenbier enthält ein cuarto 250 ml und ein tercio, auch botellín genannt, 330 ml. Hinzu kommen natürlich noch einige lokale, umgangssprachliche Ausdrücke.