Die Geschichte der Stadt Cádiz

Die Stadt Cádiz wird oft als die älteste Stadt Europas bezeichnet, was allerdings nicht absolut sicher ist, auch wenn Cádiz mit Sicherheit eine der áltesten Städte Europas ist. Dies hängt vor allem mit seiner geografischen Lage zusammen, die Cádiz den Zugang zum Mittelmeer und zum Atlantik gleichzeitig gewährt, also sowohl aus militärischen, wie auch aus Handelsgründen, geradezu ideal für den Handel ist. Bereits nach dem Trojanischen Krieg war Cádiz im Jahr 1104 vor Christus eine bedeutende Handelsstadt der Phönizier, die auch als die Gründer der Stadt gelten.
 
Die Rolle als internationale Handelsstadt behielt Cádiz auch während der Folgeepochen und erreichte dann unter den Römern eine Glanzzeit in der auch das Amphitheater und Aquädukte, wie auch eine bedeutende römische Kavallerie aufgebaut wurde die jener von Rom entsprach. Alles weist darauf hin dass Cádiz unter der Herrschaft Roms die bedeutendste und reichste Stadt Andalusiens war.

Arbeiterinnen in der Tabakfabrik
Foto: Herbert Kårlin

Mit dem Untergang des römischen Reiches ab dem 3. Jahrhundert und der Ankunft der Byzantiner, und später den Westgoten, ging die Bedeutung von Cádiz sehr deutlich nach unten, da die neuen Invasoren keinerlei bedeutenden Handelsbeziehungen hatten und auch sämtliche Handelsstraßen vernachlässigten, andererseits auch wenig von der Seefahrt hielten. Das größte Problem war um diese Zeit daher dass die Bewohner von Cádiz kaum noch Einnahmen hatten und verarmten, daher abhängig von einigen wenigen ländlichen Großbesitzern wurden.
 
Als Tariq Ibn Ziyad 711 Cádiz einnahm, ließ er zuerst die Statue von Herkules, dann auch den Tempel von Herkules zerstören. Unter der arabischen Herrschaft bekam Cádiz jedoch seine wirtschaftliche Größe zurück, auch wenn die Stadt in seiner Größe geschrumpft war. Allerdings wurde Cádiz dann bereits im Jahr 1217 weitgehend von Kreuzrittern zerstört die ins Heilige Land unterwegs waren und 1264 wurde Cádiz in das katholische Spanien integriert. Dieser Schritt war für Cádiz jedoch von Vorteil, da die Stadt dadurch wieder zur alten Größe zurückkehrte und zudem zahlreiche Privilegien erhielt.
 
Bereits zwei Jahre bevor Cádiz und seine Umgebung vollkommen in das katholische Reich integriert wurde, hatte König Alfonso X el Sabio (Alfons X. der Weise) die Stadt Cádiz erobert, als noch große Teile Andalusiens unter arabischer Herrschaft standen. Alfonso X verwies sämtliche arabische Bewohner der Stadt um sie mit Kastilier aus dem Norden des Reiches zu bevölkern, was allerdings die Bevölkerung der Stadt bedeutend reduzierte, jedoch auch dazu führte dass Cádiz die Diözese der damaligen Region wurde. Gleichzeitig wurde die Mezquita abgerissen und an der gleichen Stelle eine gotische Kathedrale erbaut, die jedoch von den englisch-holländischen Truppen im Jahr 1596 abgebrannt wurde.
 
Auch wenn Cádiz, wie andere Küstenstádte, immer wieder von Korsaren und Piraten angegriffen wurde, so verfügte Cádiz seit 1385 auch über bestimmte Vorteile, die den Handel und die Entwicklung der Stadt erleichterten. Es handelte sich bei diesenVorteilen um Privilegien, insbesondere um Steuerbefreiungen, die in den folgenden Jahrzehnten ständig einen größeren Umfang annahmen.
 
Ein weiterer Vorteil war dass Cádiz über einen natürlichen, sehr tiefen Hafen verfügte, dort also die größten Schiffe anlegen konnten, was in Sevilla, dem Konkurrenzhafen, einem Binnenhafen am Fluss Guadalquivir, nicht möglich war. Schiffe, die in Cádiz anlegen konnten, waren um diese Zeit daher die einzigen Andalusiens die auch die Nordsee befahren konnten und nicht auf das Mittelmeer beschränkt waren.
 
Fortsetzung folgt ...