Gastronomische Spezialitäten in Córdoba

Wie bei der gesamten andalusische Küche, so greift man auch in Córdoba vor allem zu Produkten die in der Provinz Córdoba zu finden sind, also auf den Feldern oder in der Sierra, also dem Bergland wachsen. Es handelt sich dabei um Wild, Gemüse und natürlich Olivenól.
 
Typisch für Córdoba sind Eintöpfe und Ragout mit diesen lokalen Produkten. Hinzu kommt hierbei der arabische Einfluss, was bedeutet dass man in der Küche Córdobas zu sehr vielen Gewürzen greift, insbesondere zu Oregano, zu Minze und zu Estragon. Hinzu kommen Bitterorangen, Reis und Auberginen, die ebenfalls zur arabischen Epoche zurückreichen.

Eine Ración (Portion) Flamenquin
Foto: Herbert Kårlin

Wer absolut typische Gerichte Córdobas kosten will, sollte auf jeden Fall die traditionelle Suppe salmorejo cordobés (Tomatensuppe aus Córdoba) und auch die ajo blanco (kalte Madelsuppe) bestellen, einmal zum typischen flamenquin (Schnitzelröllchen mit Schinken) greifen, als Hauptgericht rabo de toro (Ochsenschwanzragout) essen und natürlich auch den pastel cordobés (Blätterteigkuchen mit Kürbiskonfekt) und naranjas picadas (gewürzte Apfelsinen) kosten. Natürlich gibt es noch weitere Gerichte die eng mit Córdoba verbunden werden, aber die oben genannte Auswahl ist ein Muss für alle die in Córdoba traditionell essen wollen.
 
Das typischste und vermutlich älteste Gericht Córdobas dürfte die salmorejo sein, ein Gericht das bereits gegessen wurde als man von Spanien aus die ersten Fahrten nach Amerika unternahm. Zu dieser Zeit bestand die salmorejo allerdings nur aus einer Mischung aus Olivenöl, Brot, Wasser und etwas Essig. Erst im 18. Jahrhundert fügte man dieser Suppe auch Tomaten zu, was zur heutigen salmorejo führte, also der typischen, kalten Tomatensuppe Córdobas.
 
Wie schon die salmorejo, so gehört auch die Suppe ajo blanco zur Sommerzeit, da auch diese Suppe grundsätzlich kalt serviert wird. Ajo blanco gab es, wenn auch leicht abgewandelt, bereits zur arabischen Zeit Andalusiens. Die Suppe ajo blanco besteht aus Mandelkernen, Knoblauchzehen, Toastbrot, grünen Weintrauben, Puderzucker, Weißweinessig, Salz, Weißwein und natürlich Olivenöl. Ajo blanco gilt als der Vorgänger der bekannten, kalten Gemüsesuppe gazpacho.
 
Die größten, vermutlich auch die ursprünglichsten, flamenquin (Schnitzelröllchen mit Schinken) kann man ebenfalls in Córdoba genießen, ein Gericht das man sowohl als tapas als auch als ración (kleineres Hauptgericht) erhalten kann. Die flamenquin kamen bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts mit dem Kaiser Carlos V (Karl V.) nach Córdoba und besteht insbesondere aus Schweinefilet und Serranoschinken die als Rolle paniert werden. In anderen Städten sind flamenquin in der Regel etwas kleiner und können auch anderes Fleisch und auch Käse enthalten.
 
Sowohl zum Frühstück als auch zu einer Tasse Kaffee im Laufe des Tages sollte man in Córdoba mindestens einmal den pastel cordobés (Blätterteigkuchen mit Kürbiskonfekt) kosten, die am engsten mit Córdoba verbundene Süßspeise. Auch wenn die Mehrheit der Besucher diesen Kuchen mit Kaffee genießen, so trinkt man in Córdoba eigentlich einen Süßwein dazu und die Zubereitung aus Kürbis im Inneren des Kuchens wird als cabello de ángel (Engelshaar) bezeichnet.
 
Was man in Córdoba ebenfalls nicht vernachlässigen sollte ist die Eigenart dass in den typischen Kneipen und Bars zu jedem Bier oder Wein auch eine tapa gereicht wird.